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Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [23382]
Gemäldeepitaph Ursula Laussmann (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
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Gemäldeepitaph Ursula Laussmann

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Beschreibung

Darstellung/Ikonographie: Das Gedächtnismal ist von klassischer Gestalt. Das zentrale Bildfeld wird von zwei reich geschmückten ionischen Säulen flankiert, die Wangen links, die Schrifttafel unten und ehemals der Aufsatz weisen reichen manieristischen Bandelwerk- und Knorpeldekor auf. Der Bibeltext im Architrav wird in der Sockelzone fortgesetzt. Der Spruch aus dem Johannesevangelium (Joh 6,54) nimmt eine Ausdeutung des Abendmahls vor und verspricht allen, die sich zu Jesus Christus bekennen, das ewige Leben. Das Abendmahl wiederum erinnert an das Opfer Jesu, das durch die Kreuzigung vollzogen wurde. Diese ist im Mittelbild dargestellt, wo sie durch ein weiteres Schriftfeld mit einem Bibelzitat (Joh 1,1) kommentiert wird. In einer Landschaft erscheint das Kreuz Christi. Es ist zugleich mit einer Darstellung der Trinität verbunden, denn über Jesus Christus sieht man die Taube als Symbol des Heiligen Geistes und den segnenden Gottvater. Anders als beim Epitaph Klement / Franck (1624) handelt es sich also nicht um eine „historische Kreuzigung“. Die handelnden Personen der biblischen Geschichte sind hier durch die Mitglieder der Familie Laußmann ersetzt. Links knien Hieronymus Laußmann, drei Söhne unterschiedlichen Alters sowie ein jung verstorbener Sohn. Die rechte Bildseite verdeutlicht, dass Hieronymus Laußmann zwei Ehefrauen gehabt haben muss. Abgebildet sind ferner fünf Töchter, davon drei jung verstorbene. Der untere Abschluss sollte zwei Memorialinschriften aufnehmen. Ausgeführt wurde nur die rechte. Sie erinnert an die 1624 verstorbene Ursula Laußmann, bei der es sich wohl um die zweite Ehefrau gehandelt hat. Auf dem linken Feld sollte die Memorialinschrift für Hieronymus Laußmann nachgetragen werden, was jedoch nie geschehen ist. Der obere, von reicher Verzierung umgebene Aufsatz enthielt ehemals das Wappen der Zittauer Kürschnerzunft. Demzufolge muss Hieronymus Laußmann, von dem auszugehen ist, dass er das Epitaph gestiftet hat, Kürschner gewesen sein.
Zur Person/Familie: Hieronymus Laußmann besaß zunächst gemeinsam mit Georg Stürmer ein Grundstück in der Jüdengasse (Brunnenstraße 13), ehe er 1624 das benachbarte Grundstück 14 erwarb. Im Brandschadensverzeichnis von 1608 wird der Schadenswert mit 100 Schock bei einem Grundstückswert von 300 Schock angegeben. Er erhielt sieben Balken als Unterstützung für den Wiederaufbau. Hieronymus und Ursula heirateten 1596.
Kommentar: Das Handwerkerepitaph fällt durch seine gediegene Ausführung auf. Ähnlich im Aufwand und in den formalen Details ist das Epitaph Uhle / Schubert. Die Malerei steht bisher für sich und ist von guter Qualität. Hervorzuheben sind die lebensvollen Gesichter der gut proportionierten Personen sowie die stimmungsvolle Flusslandschaft mit den in Grautönen gehaltenen Stadtund Burgsilhouetten als Hintergrund der Kreuzigung, die rechts nur noch als schwacher Umriss kenntlich sind.

Material/Technik

Holz mit farbiger Fassung / Blattmetallziertechniken: Vergoldung, Versilberung, grüne und rote Lüsterung auf Silber Ziertechniken Malerei: rote Marmorierung, Weißfassung, Ornamente, Schattenlinie, grüne monochrome Fläche

Maße

Länge
121 cm
Breite
108 cm
Höhe
12 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 444
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

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