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Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [7564]
Gemäldeepitaph Christina Nebenmich (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
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Gemäldeepitaph Christina Nebenmich

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Beschreibung

Darstellung Ikonographie: Das Bildepitaph ist von einer einfachen Renaissance-Architektur umgeben. Die mit zwei Löwenköpfen verzierte Sockelzone enthält die Memorialinschrift. Darüber folgt das von ionischen Pilastern flankierte Hauptbild. Über dem Architrav, der den Bibeltext enthält, folgt ein Dreiecksgiebel mit einem Wappen. Es enthält das Handwerkerzeichen des Hans Nebenmich, erkennbar an dem in Ligatur verbundenem Monogramm HN. Die seitlichen, vegetabil gestalteten und in Vogelköpfen auslaufenden Seitenwangen stellen manieristische Elemente dar, die die streng antikisierende Gliederung ergänzen und erweitern. An ihnen lässt sich eine Entstehung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ablesen. Das Bildfeld zeigt die Taufe Jesu Christi mit Gottvater, der die Taube des Heiligen Geistes zu Jesus herabsendet und so bezeugt, dass der Getaufte sein Sohn ist. Dieses Zeugnis legte Gottvater auch bei der Verklärung des Herrn ab. Taufe und Verklärung werden am gleichen Festtag gefeiert, am 6. Januar, dem Tag der Erscheinung des Herrn. So ist es plausibel, dass im Bibeltext die Worte Gottvaters zur Verklärung Christi zitiert sind (Mt 17,5), während das Bild die Taufe Christi (Mt 3) zeigt. Das Hineinsteigen Jesu in das Wasser des Jordans, sein Untertauchen und Heraussteigen wurde in der christlichen Tradition als Vorwegnahme seines Todes und seiner Auferstehung verstanden. Die Verwendung des Bildthemas auf einem Epitaph erklärt sich aus dieser inhaltlichen Verknüpfung mit der Auferstehung. Die Zweiergruppe mit Jesus und Johannes wird links flankiert von einer Zuschauergruppe und rechts von Johannes zwei assistierenden Engeln. Nach hinten öffnet sich ein tiefer, durchaus gekonnt komponierter Bildraum mit einer turmreichen Stadt. Dem Maler konnten bislang keine weiteren Werke zugeordnet werden. Vor der Bildszene, abgetrennt durch eine Mauer, kniet die Familie Nebenmich.
Zur Person/Familie: Weder zu Christina Nebenmich noch ihrem Mann Hans Nebenmich, der das Epitaph zu ihrem Gedächtnis frühestens 1563 stiftete, finden sich Einträge in der Häuserchronik, da sie entweder keinen Grundbesitz hatten oder zur Miete wohnten. Hans Nebenmich war Handwerker. Das Familienbild zeigt links (heraldisch rechts) Hans Nebenmich, dahinter zwei 1563 noch lebende Söhne sowie ein jung verstorbener oder tot geborener Sohn; rechts sieht man die beiden Ehefrauen sowie insgesamt fünf Töchter. Zwei, bereits verstorbene, in Leichenkleider gehüllte Töchter sind der ersten, namentlich nicht bekannten Ehefrau zugeordnet, drei Töchter, von denen zwei ein rotes Kreuz in den Händen halten, waren Töchter der Christina Nebenmich.

Material/Technik

Holz mit farbiger Fassung / Blattmetallziertechniken: Vergoldung, grüne Lüsterung auf Silber; Ziertechniken Malerei: grüne Marmorierung, Weißfassung, Stricheltechnik; Pappmaché

Maße

Länge
170 cm
Breite
146 cm
Höhe
11 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 387
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

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