Die Stäbe dieses Faltfächers sind aus der roséfarbenen Perlmutter einer Meerohrart (Haliotis) gefertigt. Diese sind über einen Dorn, an dessen Ende sich zwei kleinen Knöpfe befinden, miteinander verbunden. Daran befindet sich ein Aufhänger aus kupferfarbenem Metall, der mit einer weißen Kordel mit einem geflochtenen Zopfring und einer Quaste versehen ist. Auf den Perlmutterstäben befindet sich das Fächerblatt aus weißem Stoff. Es ist mit Anemonen, und Blüten des Rosa Sonnenhutes sowie Gräsern bemalt. Eine Blüte scheint verwelkt zu sein, einer weiteren fehlen einige Blütenblätter.
Fächer sind heute in Europa kaum noch verbreitet, erfreuten sich aber vor allem im 18. bis ins frühe 19. Jahrhundert in hiesigen Breiten großer Beliebtheit.
Dabei ging ihre Funktion weit über die eines Gebrauchsgegenstandes zum Zufächeln von Luft hinaus. Das modische Accessoire soll sogar eine „eigene Sprache“ besessen haben, mittels derer über verschiedene Positionen und Öffnungszustände des Fächers nonverbale Botschaften ausgetauscht wurden.
Ob es sich bei diesem Fächer um einen der sogenannten Bäderartikel handelt, die in Adorf produziert und zur Kurzeit in den naheliegenden Kurorten Bad Elster oder Bad Brambach verkauft wurden, ist bisher ungeklärt.
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