Im Spiegel der tiefen Schale verkeilt sich ein knorriger Pflaumenast mit blauer Rückschnittnarbe. Kiefernnadel-Büschel und Schneeflocken-Streudekor setzen im Hintergrund einen stilisierten Rhythmus. Kutani-Ware lässt sich als kraftvolle Verwandte der chinesischen Sancai-Waren interpretieren und ist durch ihre auffällig gedeckte Farbigkeit (gelb, grün, blau, violett) leicht identifizierbar. Auf Anordnung eines Fürsten der Maeda sollte zwischen 1655 und 1710 in Kutani Porzellan hergestellt werden. Heute weiß man, dass dieser Versuch gescheitert sein muss: Die betreffenden, als altes Kutani (ko-kutani) bezeichneten Stücke wurden in Wirklichkeit in Arita gefertigt. Anfang des 19. Jahrhunderts nahm man in Kutani die Produktion wieder auf; der Yoshidaya-Ofen fertigte Stücke im alten Stil. (Text: Anne-Katrin Ehrt)
Ankauf in Zürich, 1910.
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