Die kleine Figur schließt sich an altorientalische Weihfiguren von Frauen mit unterschiedlich stark stilisierten Babys im Arm an, die wohl mit Fruchtbarkeitsvorstellungen in Verbindung zu bringen sind. Allerdings bestehen diese Figuren ausnahmslos aus Terrakotta und wurden in Modeln geformt. Doch nicht nur das Material unterscheidet sie von ihren altorientalischen Vorbildern, auch die rundplastische Gestaltung der Frau, ihr zum Knoten gebundenes Haar, vor allem aber das fließende Gewand, das eine Stand-Spielbeinstellung erkennen lässt, schließen eine vorhellenistische Entstehungszeit aus. Da jedoch vergleichbare Figurinen bis jetzt fehlen, ist eine genaue Datierung nicht möglich. Sicher scheint nur, dass die Weihfigur noch in vorislamischer Zeit wohl im iranischen Raum hergestellt wurde. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1907. Fund aus Hamadan.
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