Sowohl aus sasanidischer als auch aus frühislamischer Zeit sind Metallkannen meist mit tropfenförmigem Körper bekannt, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die Metallproduktion in den ehemals sasanidischen Gebieten nach der islamischen Eroberung kontinuierlich fortgesetzt wurde. Gefäßformen und der Dekor haben jedoch Veränderungen erfahren. Die Wasserkanne (áftábe) besitzt einen bauchigen Körper, der sich über einem Ringfuß erhebt und an den ein schmaler Hals ansetzt. Der elegant geschwungene, in Blattformen auslaufende Henkel ist mit einem Granatapfelmotiv bekrönt. Der Kannenkörper wird durch drei umlaufende Schmuckfriese gegliedert (eine Arabeskenranke, von stilisierten Vasen unterbrochen, ein Flechtbandstreifen sowie ein Schriftfries auf der Gefäßschulter, der seinem Besitzer Ruhm, Glück, ewiges Gedeihen, Frieden und Segen wünscht). Derartige Kannen – die Leipziger gehört in Form und Dekor zu den besten – scheinen über einen längeren Zeitraum hergestellt worden zu sein. Sie unterscheiden sich durch ihren meist sparsam eingesetzten Dekor und werden in das 8. bis 12. Jahrhundert datiert und dem ostiranischen Kulturraum zugeordnet. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1907. 1898 in Isfahan erworben.
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