museum-digitalsachsen
STRG + Y
de
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig Asiatische Kunst. Impulse für Europa [V 4828]
Derwischaxt mit Vierkantstoßklinge (Grassi Museum für Angewandte Kunst CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Grassi Museum für Angewandte Kunst / Christoph Sandig (CC BY-NC-SA)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Derwischaxt mit Vierkantstoßklinge

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die vollständig erhaltene Derwischaxt besteht aus einer mondsichelförmigen Klinge, deren Innenfeld ein in Rauten geordneter, silberner Blütendekor bedeckt. Eine würfelförmige Halterung verbindet das Blatt mit dem Schaft, der nach oben von einem Pickelaufsatz abgeschlossen wird. Am anderen Ende des Hohlschaftes befindet sich ein Gewinde, über das eine Vierkantstoßklinge eingeschraubt ist, die mit ihrem Griff den Axtstiel verlängert. Bei dieser Waffe handelt es sich um eine sogenannte Derwischaxt (tabar). Derwische sind islamische Mystiker, die sich in Bruderschaften zusammenschließen und deren Ziel es ist, Allah näher zu kommen als die große Masse der Gläubigen. Ursprünglich gehörten Keulen und Streitäxte zur Bewaffnung kriegerischer Derwische im Glaubenskampf. Im Verlaufe der Jahrhunderte erhielten diese Gegenstände jedoch zunehmend zeremoniellen Charakter und dienten den Derwischen nicht zuletzt als Wahrzeichen ihrer Würde. Sie wurden auch im Rahmen von Initiationszeremonien eingesetzt oder hatten Wappenfunktion und konnten ebenso zur Begrüßung von Gästen präsentiert werden. Manche Bruderschaften nutzten sie zu religiösen Festen im Rahmen ekstatischer Tänze als Geißelinstrumente. Für wandernde Derwische waren sie aber auch stets Mittel zur Selbstverteidigung bei Gefahren, denen sie auf ihren Wegen durchaus ausgesetzt sein konnten. Sie fanden auch als Gebrauchsgegenstände im täglichen Leben der Derwische Verwendung. (Text: Reingard Neumann)

Alter Bestand.

Material/Technik

Eisen, Silberauflagen

Maße

Höhe 58,5 cm, Breite 10,8 cm

Literatur

  • GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig (Hrsg.) (2009): Ständige Ausstellung. Asiatische Kunst - Impulse für Europa. Leipzig, S. 139
Karte
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Objekt aus: GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Kaum fünf Gehminuten vom zentralen Augustusplatz entfernt, liegt das weitläufig angelegte, zwischen 1925 und 1929 erbaute Grassimuseum. Das Gebäude...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.