Die Bossiererhütte wurde von den Tischlern des Steinbruchs Lüptitz anhand historischer Fotos gebaut. Der Nachbau erfolgte extra für das Museum Steinarbeiterhaus Hohburg und wurde kurz vor dessen Eröffnung im Jahre 1984 fertiggestellt. In der Hütte steht ein Bossierbock, auf dem die Pflastersteine zugehauen wurden, zudem eine Holzschubkarre für den Transport der Steine. Pflastersteine aus einheimischem Quarzporphyr (Steinbruch Dornreichenbach) in fünf verschiedenen Größen ergänzen das Ensemble. Im Kontrast dazu: drei Steine aus Granit aus der Lausitz. Zwei Rammen, eine aus Metall, die andere aus Holz halfen den Steinsetztern beim Verlegen des Pflasters.
Das von der Bruchwand losgesprengte Gestein wurde in 10 bis 30 kg schwere "Knüppel" zerkleinert und mit Loren zum Bossierplatz gebracht. Der Bossierer (auch Putzer genannt) spaltete diese zunächst in flache "Pritschen". Daraus wurden mit dem Fäustel auf einem sandgefüllten Faß oder Brettkasten die Pflastersteine zugehauen (bossiert). Die Bearbeitung des harten Quarzporphyrs erforderte viel Erfahrung und Geschick, wobei die natürlichen Kluftspalten (Adern) im Gestein genau beachtet werden mussten.
Die Hütte diente als Witterungsschutz für den Bossierer. Die Bossierhütten standen meist in langen Reihen außerhalb des Steinbruchs auf dem so genannten Bossierplatz.
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