museum-digitalsachsen
STRG + Y
de
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig Fayencen [1910.133]
Walzenkrug (Grassi Museum für Angewandte Kunst CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Grassi Museum für Angewandte Kunst / Esther Hoyer (CC BY-NC-SA)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Walzenkrug

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Walzenkrug auf abgesetztem Fußrand mit sich nach oben leicht verjüngender Wandung und spitz auslaufendem Bandhenkel. Am Boden schlaufenförmige Abschneidespuren. Auf der Wandung – zwischen zwei Spiralbandfriesen – Darstellung einer Wochenstube: inmitten des detailliert wiedergegebenen Interieurs mit einem Fenster mit Butzenscheiben, eine Amme im Armlehnstuhl, ein Kind in einer Wiege schaukelnd. Rechts die Wöchnerin in einem mit Vorhängen versehenen Baldachinbett. Daneben ein quadratischer Tisch mit Walzenkrug, Schüssel und Löffel. Im Hintergrund Säulenarchitektur mit Büsten, ein reich verzierter Spiegel, ein Ofen mit muschelförmig verzierten Kacheln, Hund und Katze. Auf dem Henkelrücken mehrere Spiralornamente.
Bei der grafischen Vorlage dürfte es sich um ein Flugblatt aus Nürnberg (um 1670) oder ein Blatt aus den sich im 17. Jahrhundert verbreitenden Hebammen-Büchern handeln (Glaser 2017, S. 153).
Zahlreiche Glasurabplatzungen am Mündungsrand und am Henkel. Die Wandung mehrfach gesprungen.
Signatur in Blau auf dem Boden: „I : A : M :“ für Johann Andreas Marx (Meister 1716–1770). Bezeichnung in Blau auf der Innenseite des Henkels: „Joh : Andr : Marx. A. 1735“.
Deckel mit kugelförmiger und von einer Spitze bekrönter Daumenrast und Fußring aus Zinn. Auf der Deckelunterseite Zinnmarke von Johann Andreas Marx, Nürnberg (Hintze, Bd. II, 1921, S. 124, Nr. 385).

Schenkung von Hugo Haschke, Leipzig, 1910. Ehemals Sammlung Adalbert Freiherr von Lanna, Prag

Material/Technik

Fayence, Scherben ockerfarben, Glasur kleisterblau, Inglasurbemalung in Blau; Zinnmontierung

Maße

Höhe: 17,7 cm (mit Montierung: 23,9 cm), Durchmesser: 10,5 cm

Literatur

  • Brüderle, Nicole (2016): Kindbettgeschenke. Untersuchungen zu Ursprung, Form und Funktion von kunstgewerblichen Objekten als Gaben an die Mutter nach der Geburt. Göttingen, S. 132, 265, 266, 311
  • Glaser, Silvia (2017): Nürnberger Fayencen. Geschichte und Erzeugnisse einer Manufaktur in der Reichsstadt. Bestandskatalog des Germanischen Nationalmuseums. Nürnberg, S. 153, 183, 184
  • Kademann, Inge (1986): Deutsche Fayencen im Museum des Kunsthandwerks Leipzig. Grassimuseum. Eine Auswahl. Leipzig, S. 7, 13, 27, 72, 83 (Marke)
  • Kunstgewerbe-Museum zu Leipzig (1922): Mitteilungen des Städtischen Kunstgewerbe-Museums zu Leipzig 1911 - 1921. Leipzig, S. 3
  • Rudi, Thomas (2017): Europäische Fayencen 17. - 18. Jahrhundert. Bestands- und Verlustkatalog GRASSI Museum für angewandte Kunst Leipzig. Leipzig, Kat. Nr. 200
  • Rudolph Lepke´s Kunst-Auktionshaus Berlin (1909): Sammlung des Freiherrn Adalbert von Lanna, Prag, Versteigerung 9.-16.11.1909, Bd. 1. Berlin, Kat. Nr. 1128, Abb. Taf. 86
  • Städtisches Kunstgewerbe-Museum zu Leipzig (1910): Führer durch das städtische Kunstgewerbe-Museum zu Leipzig. Leipzig, S. 9
  • Ziffer, Alfred (2012): Malerei und Feuerkunst. Fayencen der Sammlung Neuner, Bd. II. Neu-Isenburg, S. 112, Nr. 48, Anm. 2
Karte
Hergestellt Hergestellt
1735
Fayencemanufaktur Nürnberg
Nürnberg
Vorlagenerstellung Vorlagenerstellung
1670
Nürnberg
Gemalt Gemalt
1735
Johann Andreas Marx (der Ältere)
Nürnberg
1669 1737
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Objekt aus: GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Kaum fünf Gehminuten vom zentralen Augustusplatz entfernt, liegt das weitläufig angelegte, zwischen 1925 und 1929 erbaute Grassimuseum. Das Gebäude...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.