Bernstein – versteinertes Baumharz – ist eine Variante der Fossilwerdung. Aufgrund seiner fossilen Einschlüsse von Organismen wie z. B. Insekten und Spinnentieren, aber auch Vogel- oder Pflanzenresten, ist er für Paläontologen von großem Interesse. Trotz ihrer teils beträchtlichen Alter sind die Inklusen dreidimensional und sehr detailliert erhalten; in manchen Fällen wurden sogar Gewebeteile perfekt konserviert.
In Zentral- und Nordeuropa gibt es zwei wesentliche Vorkommen: Bernstein aus den Braunkohlerevieren, wie beispielsweise Bitterfeld und der Baltische Bernstein. Letzterer wird vor allem an der südöstlichen Ostseeküste – in Polen, dem Oblast Kaliningrad und Litauen – gefunden. Aber auch an den Küsten der anderen Ostseeanrainerstaaten kommt er vor.
Baltischer Bernstein besitzt ein paläogenes Alter (60-40 Mio. Jahre). Er wurde über Flusssysteme von Skandinavien in den südlichen Ostseeraum transportiert und dort in Deltas abgelagert. Diese Sedimente bilden heute Kliffs an der Ostsee, wo der Bernstein durch Wellenschlag etc. aus seinem Sediment herausgelöst und durch Küstenlängstransport im gesamten Baltikum verteilt wird.
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