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Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Schloss Moritzburg Strohobjekte

Strohobjekte

Über die Sammlung

Anlass für die Entstehung der kleinen Sammlung von historischen kunsthandwerklichen Strohobjekten war die Restaurierung und die Erforschung der einzigartigen Strohtapete aus der Zeit um 1775 im Fasanenschlösschen Moritzburg.
Dresden und das Umland der Stadt blickten damals schon auf mehr als 200 Jahre handwerklicher und künstlerischer Strohverarbeitung zurück. Den Schwerpunkt bildete dabei die Strohhutnäherei, und bis 1945 war Dresden der Hauptumschlagplatz für Strohgeflechte und Strohhüte in Deutschland.
Im 18. Jahrhundert erlebte die Herstellung von Strohmarquetterien bzw. Strohintarsien in ganz Europa eine Blütezeit. Ganze Möbelstücke, meist aber kleine Schachteln, erhielten fantasievolle Einlegearbeiten von gefärbtem Stroh. Dieses ursprünglich aus Italien stammende Kunsthandwerk erlebte Ende des 18. Jahrhunderts vor allem in Frankreich einen Höhepunkt. Nicht selten wanderten kunstvoll verzierte Kleinmöbel in fürstliche Kunst-und Raritätenkammern.
Nur weniges hat sich von diesem hoch gehandelten, aber sehr vergänglichen Material bis heute erhalten. Und noch seltener wurden Objekte datiert oder signiert.
Im 19. Jahrhundert fanden die kleinen Galanteriewaren, wie Fächer, Nähetuis oder Briefbehältnisse eine breitere Kundschaft. Zigarettenbüchsen und Brillenetuis erfreuten auch die Herren.
Eine Sonderentwicklung stellte ab 1850 die Produktion von Spielzeug im sächsischen Erzgebirge dar. In wenigen Dörfern, wie Hallbach oder Grünhainichen, stellten Familienbetriebe bevorzugt hölzerne Archen mit Tierbesatz (aus Holzreifen gedrechselte Tiere) her, die vor allem in England und Amerika einen großen Absatz fanden. Einige Betriebe spezialisierten sich dabei auf die Verzierung der Archen mit Strohintarsien.

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