museum-digitalsachsen
STRG + Y
de
Museum Niesky Johann-Raschke-Haus Neue Dauerausstellung - Bereich 7-1 Niesky im 20. Jh. - bis 1945

Neue Dauerausstellung - Bereich 7-1 Niesky im 20. Jh. - bis 1945

Auswahl der Exponate für die neue Dauerausstellung - Bereich 7 - Niesky im 20. Jahrhundert (bis 1945) Preußen, Weimarer republik, Nationalssozialismus

[ 8 Objekte ]

Anstecknadel Deutscher Metallarbeiter Verband

Die Anstecknadel wurde vom 'Deutschen Metallarbeiter-Verband ausgegeben. Dieser Verband war ein freigewerkschaftlicher Verband der Metallarbeiter. Er wurde auf dem Metallarbeiterkongress in Frankfurt am Main gegründet, der vom 01. bis 06. Juni 1891 stattfand. Am 02. Mai 1933 im Zuge der Gleichschaltung der freien Gewerkschaften nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde er zwangsweise aufgelöst.

Volksrat-Armbinde und Unterlagen

Die Auswirkungen der Novemberrevolution 1918 führten in Niesky zur Bildung eines Bürger- und Arbeiterrates. An dieser „Volksvertretung“ waren in Niesky auch Mitglieder der Brüdergemeine beteiligt, wie der Emmaus-Vorsteher Theodor Schmidt und der Rektor des Pädagogiums Woldemar Goerlitz. Diese Armbinde und die dazugehörigen Unterlagen stammen von Pfarrer Theodor Schmidt. Er war der Vorsitzende des Gremiums, das sich jeweils aus fünf Vertretern aus der Arbeiterschaft und aus dem Bürgertum zusammensetzte. Gemeinsam lösten sie lokalpolitische Probleme, wie die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Heizmaterial. 1919 wurden diese Aufgaben von der neugewählten Gemeindeverwaltung übernommen.

Einweihung des Schwimm- und Sportbades in Niesky 1937

Die Urkunde wurde anlässlich der 'Einweihung des Schwimm- und Sportbades in Niesky' am 18. Juli 1937 verliehen. Sie wurde vom Bürgermeister der Stadt und vom Deutschen Reichsbund für Leibesübungen Ortsgruppe Niesky für verdienstvolle Mitarbeit verliehen. Sie befindet sich in einem dunklen Holzrahmen, der hinten zugenagelt ist und der an einem Metallhaken aufgehangen werden konnte. Das Nieskyer Waldbad wurde im Juni 1909 eröffnet und hatte ein ausbetoniertes Becken von 12 Meter Breite und 25 Meter Länge. Da die Pumpen des Wasserwerkes zu dieser Zeit noch mit Dampf betrieben wurden, war es möglich, das Wasser im Bassin etwas anzuwärmen. Anfangs gab es streng getrennte Öffnungszeiten für Damen und Herren. Mit der Zeit erwies sich die Anlage als zu klein und so beschloß die Stadtverwaltung 1937 die Vergrößerung des Bades. Im Jahr 1938 war das Nieskyer Waldbad mit 6 Schwimmbahnen (50 m) Kampfbahn der Schlesischen Schimm- und Springmeisterschaften. Die Anlage des städtischen Schwimmbades hatte eine Gesamtgröße von 10 000 qm und mit drei Brandsten-Sprungbretter, einer Wasserrutschbahn und verschiedenen Sport- und Spielgeräten ausgestattet.

Geldkassette Naturheilverein Neu-Ödernitz

Dieses Holzkästchen wurde vom "Naturheilverein Neu-Ödernitz" vermutlich als Geldkassette genutzt. Im März 1898 gründete sich in dem Nieskyer Vorort Neuödernitz ein Naturheilverein. Erklärtes Vereinsziel war die Anleitung der Mitglieder, durch naturgemäße Lebensweise das Entstehen von Krankheiten zu verhindern und schon bestehende Krankheiten auf naturgemäße Weise zu heilen. Mit Vorträgen und Besprechungen über Gesundheitspflege und Naturheilweise, einer eigenen Fachbibliothek sowie mit geselligen Ausflügen wollte man dies erreichen. 1908 erwarb der Verein ein passendes Grundstück mit durchfließendem Quellwasser und baute ein „Licht-, Luft- und Wasserbad“ mit Badebassin, Kuranlagen mit Wannen und Schwitzbädern sowie Kinderspielplatz.

Häuserblockzeitung "Der rote Hammer"

Die sogenannte 'Häuserblockzeitung' für Niesky und Umgebung "Der rote Hammer" wurde mehrmals im Jahr von der KPD-Ortsgruppe herausgegeben. Bei dieser Ausgabe handelt es sich um die Nr. 10 vom 25. November 1932. Neben politischen Beiträgen wie "Gegen jede Faschistenregierung" gibt es auch einen Text zur Arbeiterschaft in Niesky "Monteure von C&U kurbeln die Wirtschaft an".

Nachrichten des Schwimmvereins Niesky

Dieses Buch beinhaltet eine Sammlung der Vereinsblätter des Schwimmvereins Niesky von 1919 e.V. Das erste Informationsblatt wurde anlässlich des fünfjährigen Gründungsjubiläums im November 1924 herausgegeben und enthält einen Rückblick auf die sportliche Entwicklung des Vereins. Anfangs erschienen die Nachrichten viermal jährlich, später wurde es teilweise auf eine Ausgabe pro Jahr reduziert. Im achten Jahrgang sind es wieder drei Ausgaben. Mit der Ausgabe vom August 1932 endet das Buch. Die Nachrichtenblätter informieren über Schwimmveranstaltungen, Wettkämpfe sowie gesellige Höhepunkte des Vereinsjahrs.

Leitungsstück der 1. Hochspannungsleitung nach Niesky

Das Kupferkabel stammt aus der ersten Hochspannungsleitung, die ab 1909 nach Niesky führte. Es handelte sich um eine Einfachleitung. Die beiden Enden sind glatt abgeschnitten und die einzelnen Stränge, die ineinander gedreht sind, weisen Korrosions-Spuren auf.

Hunderttausend Mark-Gutschein der Christoph & Unmack AG

Der Gutschein über zunächst 100.000 Mark wurde von der Christoph & Unmack AG herausgegeben und hatte eine Gültigkeitsdauer bis zum 30. September 1923. Bei der Druckerei Paul Jenke wurde er mit grüner Tinte gedruckt. Später, wohl im laufe der Hyperinflation und der damit einhergehenden sehr schnellen Entwertung des Geldes wurde mit einem roten Stempel der Wert auf "Eine Milliarde Mark" erhöht und der Gutschein hatte eine Gültigkeit bis zum 31. Dezember 1923.

[Stand der Information: ]