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Museum Niesky Johann-Raschke-Haus Nachlass Johann Gustav Rönsch (1887-1977)

Nachlass Johann Gustav Rönsch (1887-1977)

Die Objekte 55/19 bis 126/19 stammen aus dem Nachlass des Zimmermanns Gustav Rönsch (1887-1977). Anhand der übergebenen Objekte lässt sich sein Lebenslauf nachvollziehen:

Johann Gustav Rönsch wurde am 02.09.1887 in Reichwalde, im damaligen Kreis Rothenburg/Schlesien geboren. Laut Arbeitsbuch (siehe 55/19) besuchte er von 1893 bis 1901 die Volksschule in Görlitz und erlernte ab 1901 bis 1904 im Baugeschäft Otto Thiemann Görlitz das Zimmererhandwerk. Am 19. April 1904 legte er vor den Prüfungsausschuss für Maurer- und Zimmerer-Handwerk in Görlitz seine Gesellenprüfung ab (siehe 64/19 Prüfungszeugnis). Eine Arbeitsbescheinigung (siehe 61/19) von 1905 bescheinigt ihn die Teilnahme bei einem Bauvorhaben der Actien-Gesellschaft für Beton- und Monierbau, Dresden in Chemnitz.

Von 1905 bis 1906 besuchte er die Baugewerbeschule in Görlitz (siehe Aufnahme-Karte 66/19 und Zeugnis 57/19). Nach Ableistung seiner Militärzeit (siehe 60/19 Führungszeugnis) war er ab 1909 als Zimmerer bei der Firma Christoph & Unmack in Niesky angestellt. Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er einberufen (siehe 56/19 Militärpass). Während seiner Tätigkeit bei Christoph & Unmack war er bei der Aufstellung zahlreicher renommierter Bauvorhaben der Firma beteiligt (siehe Fotos 68/19 – 117/19 - in Datenbank KWH!!).

Er war verheiratet, hatte zwei Kinder (siehe Militärpass 56/19) und baute um 1918 für seine Familie ein kleines, barackenähnliches Holzhaus auf der Rudolf-Breitscheid-Straße 35 (folgende Straßenumbenennung: 1931-39 Damaschkestraße, 1939-1946 Gneisenaustraße, ab 1946 Rudolf-Breitscheid-Straße).

Nach seiner Rückkehr aus dem 2. Weltkrieg (siehe 65/19 Passierschein) arbeitete er ab 31.08.1945 bis 08.06.1946 als Zimmerer im Baugeschäft Gottfried Heeger Niesky. Vom 01.09.1946 bis 26.05.1950 ist in seinem Arbeitsbuch (siehe 55/19) als Tätigkeit Hilfsmeister im “Holz- und Waggonbau Christoph & Unmack Niesky” eingetragen.
In seiner Freizeit widmete er sich der Rassekaninchenzucht (siehe Urkunden 62/19 und 63/19).
Nach dem Tod seiner Frau verkaufte er sein Hausgrundstück in Niesky (das Holzhaus wurde später abgerissen und durch ein neues Einfamilienhaus ersetzt) und zog 1976 zu seiner Tochter nach Westdeutschland. In seinem Ausreisekoffer befanden sich neben den persönlichen Ausweispapieren und Dokumenten die Fotografien von seinen Baustellen als Zimmermann bei Christoph & Unmack.

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