Die durch teils schwere Einschnitte und Fehlstellen beschädigte Lehrtafel zeigt vorderseitig zwei Aufnahmen von Büroräumen vor 1900 aus dem ersten Dienstgebäude der Königlichen-Polizeidirektion Dresden, dem an der Frauenkirche gelegenen "Coselpalais". Dem noch erkennbaren Teil der Überschrift nach wurden hier anthropometrische Arbeiten ausgeführt, das heißt es wurden Maße von, wahrscheinlich verdächtigen oder straffälligen, Personen genommen und damit erstellte Registerkarten aufbewahrt. Rückseitig werden mittels 32 entsprechender Aufnahmen physiognomische Ähnlichkeiten und Unterschiede sowohl von miteinander national oder familiär verbundenen als auch von gleichen Personen in verschiedenen Lebensphasen untersucht. Beide Seiten der Tafel waren also im Bereich der polizeilichen Identifizierung von Personen sinnvoll nutzbar.
Die Tafel ist Teil der "Kriminaltechnischen (Lehr-)Sammlung" des ehemaligen Kriminalmuseums Dresden, welches von 1894 bis 1945 im Gebäude der heutigen Polizeidirektion Dresden untergebracht war. Die Lehrmittelsammlung enthält Material zur Ausbildung von Polizisten und besteht aus Schautafeln zu einzelnen Verbrechenstatbeständen und Ermittlungsmethoden.
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