Die im Verkehrsmuseum Dresden ausgestellte Bahnhofsglocke stammt vom Bayerischen Bahnhof in Leipzig. Gegenüber anderen damaligen Bahnhofsglocken unterscheidet sie sich durch die reiche Verzierung, da sie anlässlich der Eröffnung der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn auf dem Abschnitt von Leipzig bis Altenburg am 19. September 1842 gegossen wurde. Auf den beiden Medaillons sind die Porträts des sächsischen Königs Friedrich August und des Herzogs Joseph zu Sachsen Altenburg abgebildet. Die Glocke wiegt 95,5 kg, hat einen unteren Durchmesser von 580 mm und eine Höhe von 540 mm. Nach einem Dokument von 1908 wurde sie anfangs auf dem Bayerischen Bahnhof in Leipzig zum Abläuten der Züge benutzt, später aber in der Bahnwerkstatt Leipzig I für die Verkündung von Beginn und Ende der Arbeitszeit verwendet. Allgemein wurden die Bahnhofsglocken verwendet, um die Reisenden über die bevorstehende Ankunft oder Abfahrt von Zügen zu informieren. Mit der Einführung der Signalordnung für die Eisenbahnen Deutschlands vom 5. Juli 1892 wurde dieses Verfahren eingestellt, und von da an die Reisenden durch Ausrufen in den Wartesälen benachrichtigt.
de