Was genau macht dieses Auto zu etwas Besonderem? Schon Mitte/ Ende der 1960er Jahre, hat sich Dr. Schulze Gedanken gemacht, wie er schneller und billiger als mit der Straßenbahn zur Arbeit kommen konnte. Zusammen mit seinem Schwiegervater entstand dann im Ostseeurlaub auf dem Campingplatz die Idee ein Elektrofahrzeug zu bauen. Der Antrag auf Aufbaugenehmigung erfolgte im Januar 1968 (15.01.68) für den ersten Elektrotrabant. Dr. Schulze argumentierte hier vor allem auch mit dem volkswirtschaftlichen Nutzen. Die Aufbaugenehmigung wurde April 1968 (23.04.1968) erteilt. Als Karosserie bekam Dr. Schulze eine Unfallkarosserie P601 Limousine (29.01.1969). Zum Aufbau des Elektro-Auto in seiner eigenen Werkstatt/ Schuppen nutzt Schulze vor allem vorhandene Teile, u.a. bekam er zwei Elektro-Motoren aus elektrischen Postfahrzeugen der DDR und Bleibatterie für Gabelstapler. Ansonsten nutze er Originalteile des Trabants. Das Fahrzeug sah von außen aus, wie ganz normaler Zweitakt-Trabant (Spitzengeschwindigkeit 50km/h). Es hatte den Spitznamen: "Gespensterauto von Hellerau". Die Zulassung erfolgte dann zwei Jahre nach Antrag auf Genehmigung zum Bau eines Elektroautos (15.01.1970 als RX53-79). Das Fahrzeug fuhr 22 Jahre lang mit einer Laufleistung von über 55.000 km und hatte auch einiges an Presserezeption Mitte der 1970er Jahre, u.a. Beiträge in "Jugend und Technik" sowie in der Tagespresse, dabei auch Hinweise darauf, dass erstes Fahrzeug schon einmal im Verkehrsmuseum Dresden ausgestellt war (im Zuge eines URANIA-Vortrags von Dr. Schulze). Der erste Trabant wurde Anfang der 1990er Jahre (1992) stillgelegt, da die Karosserie komplett am Ende war. Das Verkehrsmuseum Dresden besitzt Antriebsstrang, Vorderachse, Lenkung (Fahrschemel) des ersten Autos.
Im Jahr 1993 erfolgte der Aufbau eines zweiten Trabants (DD-DE 639). Die größten Hürden für Zulassung waren nun die schärferen technischen Richtlinien. Die Gewichtseinsparungsversuche zur Reichweitenoptimierung am Fahrzeug sind deutlich zu sehen. Originaldokumente sind vorhanden und zeigen Herrn Schulzes beruflichen-wissenschaftlichen Hintergrund: Chemiker an der Hochschule für Verkehrswissenschaft. U.a. hat Herr Schulze Ausbau oder Umbau von Abschleppöse (70g Gewichtseinsparung), original Außenspiegel gegen Aluminiumspiegel getauscht (70g), Getriebe ausgebohrt (100g), Stoßstange hinten ausgebaut und "Kohlefaserstäbe" eingebaut (1500g), rechte Sonnenblende demontiert (200g), usw.
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