Die Statuette stammt aus der Sammlung der Leipziger Apothekerfamilie Linck (zusammengetragen zwischen 1670 und 1807) und kam vor 1787 in deren Besitz. Dargestellt ist wohl der chinesische Literaturgott Kuixing. Die barfüßige Gestalt hält einen Pinsel in ihren Händen und tritt mit dem rechten Fuß das Dou-Maß, ein chinesisches Gewicht. Kuixing gilt als wichtigster chinesischer Schutzgott bei Prüfungen. Körper und Sockel wurden separat aus zwei Wurzelholzstücken geschnitzt, die mit einem Eisenstift verbunden sind. Sowohl das unbekannte Holz mit seiner Struktur als auch die damals ungedeutete Gottheit faszinierten die Lincks. Sie bezeichneten die Statuette in ihrem Kabinett deshalb als „indianisch“. Darunter wurde alles gefasst, was als fremd und besonders exotisch galt.
Belegt im Linck-Index Teil III (1787), Nr. 144 als "Ein unbekannter indianischer Götze aus einer ausländischen Wurzel geschnitten".
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