museum-digitalsachsen
STRG + Y
de
Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [23408]
Emporentafel Maria Alert (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Emporentafel Maria Alert

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Darstellung/Ikonographie: Darstellung der Auferstehung Christi (nicht Himmelfahrt, wie Gurlitt (1907), S. 114 schreibt). Jesus ist von hellem Licht umgeben und schwebt in der Luft, in seiner rechten Hand hält er die Kreuzfahne, die Linke hat er triumphierend erhoben. Rechts unten kauern die erschreckten Wachen, links befindet sich eine Personengruppe von Zuschauern. Zwei davon – ein Mann und eine Frau – schauen aus dem Bild den Betrachter an. Es handelt sich vermutlich um Maria Alert und einen ihrer Ehemänner (wahrscheinlich Christoph Kratzmann Inv-Nr: 23410), ausgezeichnet durch die zeitgenössische Haar- und Barttracht.
Zur Person/Familie: Christoph Kratzmann, der erste Ehemann von Maria Lincke, stammte aus Niemes / Mimon bei Böhmisch Leipa / Ceská Lípa, nicht weit von Zittau entfernt. Er war Buchbinder und Oberältester der Buchbinderzunft. Nach seinem Tod heiratete seine Witwe den bereits zweimal verwitweten Lehrer Anton Alert aus Zittau. Alert war in Zittau am 20. Februar 1658 geboren worden, hatte 1681 in Preßburg / Bratislava die Witwe des Apothekers Johann Schiffner, Ursula, in zweiter Ehe eine Ludmilla und in dritter die verwittwete Maria Kratzmann geheiratet (Gurlitt 1907, S. 113). Anton und Maria Alert starben beide 1699. Kratzmann erwarb zusammen mit seiner Frau Maria am 24. September 1664 ein Haus in der Kohlgasse / Johannisstraße 17 für 500 Zittauer Mark, das Maria dann wahrscheinlich in ihre Ehe mit Anton Alert einbrachte (Häuserchronik, S. 264) Kratzmann wird als Besitzer eines Grundstücks in der Milchgasse 22 genannt, das seit 1849 als Brandstelle bezeichnet wird (Häuserchronik, S. 298). Er besaß 1659 ein Haus in der Budissiner Gasse 21 für 475 Zittauer Mark, einen Halbbierhof mit vier Klafter Deputatholz (Häuserchronik, S. 313). Alert besaß neben dem oben genannten Haus am 18. Juli 1692 ein weiteres in der Pappelgasse (Breitestraße 21) für 280 Zittauer Mark im Böhmischen Viertel (Häuserchronik, S. 156). Anton und Maria Alert besaßen 1690 ein Haus in der Kohlgasse / Johannisstraße 17 im Budissiner Viertel, ein Halbbierhof mit vier Klafter Deputatholz. Im Türstock: G.M. Anno 1712 (Häuserchronik, S. 264). Der ebenfalls auf dem Kreuzfriedhof noch erhaltenen Grabstein der Familie ließ Maria Alert für sich, ihre beiden Ehemänner und ihre Tochter setzen.
Kommentar: Die qualitätvolle Malerei ist in der Wirkung der starken, leicht pastelligen Farbigkeit und der Malweise Kat. 48 nicht unähnlich. Es ist denkbar, dass die Epitaphien vom selben Maler stammen. Vermutlich sind die Tafeln auch inhaltlich aufeinander abgestimmt, denn das benachbarte Tafelbild zeigt die Grablegung Jesu. Vielleicht wurden die Tafeln vom selben Maler geschaffen. Die beiden nebeneinander angebrachten Tafeln für die Eheleute Alert / Kratzmann teilen sich ein Konsolbrett (Inv-Nr: 23409), das sich in der Gestalt in die Reihe der Epitaphien der Nordempore der Kreuzkirche einfügt.

Material/Technik

Holz mit farbiger Fassung / Vergoldung, schwarze monochrome Fläche

Maße

Länge
110 cm
Breite
135 cm
Höhe
13 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 519
Hergestellt Hergestellt
1688
Hergestellt Hergestellt
1699
1687 1701
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

Mit einem Geschenk aus Wien - einer zylindrischen Säulchensonnenuhr - beginnt am 13. Juni 1564 die Zittauer Sammlungsgeschichte. Wissenschaftliche...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.