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Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [23372]
Gemäldeepitaph Lucas Rothe (Städtische Museen Zittau RR-R)
Provenance/Rights: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
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Gemäldeepitaph Lucas Rothe

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Description

Darstellung/ Ikonographie: Das Epitaph für Lukas Rothe (gest. 1609) besteht aus einer rechteckigen Tafel und einem Giebel, während das unten angebrachte Konsolbrett, das die Memorialinschrift enthielt, verloren ist. Wie beim Epitaph für Matthias Schemisch ist der Giebel mit Einkerbungen versehen. Von den gedrechselten drei Aufsätzen ist allerdings nur einer erhalten. Das gerahmte Hauptfeld teilt sich in ein Schriftfeld, welches den Bibeltext enthält, und in die Bilddarstellung – ein eher ungewohnter Aufbau innerhalb der Zittauer Epitaphien, welcher sicher mit der geringen Dimensionierung des bescheidenen Werkes zusammenhängt. Vor dem gekreuzigten Christus knien die Mitglieder der Familie Rothe: Lukas Rothe, ein erwachsener Sohn, die Ehefrau, zwei damals noch lebende Töchter sowie ein jung verstorbenes Mädchen. Im Schriftfeld wird der Römerbrief zitiert (Röm 8,31–34). Dieses Bibelzitat verdeutlicht, dass sich die Erlösung auf den Glauben an Jesus Christus gründet. Ein biblisches Bildthema fehlt. Somit handelt es sich hier um eine reduzierte Variante des in Zittau üblichen Epitaphientyps.
Zur Person/ Familie: Gemäß ehemals vorhandener Memorialinschrift war Lucas Rothe Zimmermeister und Brauer, verstand sich also auf die Herstellung von Bier. Als Brauer hatte er in einer Stadt von der Größe Zittaus gut zu tun. Das Braurecht war jahrhundertelang ähnlich wie in Görlitz in Form des Reihebrauens und -schenkens geregelt. Nach einem bestimmten Modus wanderte die Braupfanne innerhalb bestimmter Grundstücke, wo das Bier für einen bestimmten Zeitraum gebraut und in der Regel auch ausgeschenkt wurde. Die sog. Braunahrung haftete an bestimmten Grundstücken und war für den Inhaber eine nicht unbedeutende Einnahmequelle. Lucas Rothe besaß ein Grundstück auf der Milchgasse. Allerdings ist er nicht in der Häuserchronik verzeichnet, da die Besitzerfolgen erst ab der Mitte des 17. Jh. beginnen.
Kommentar: Die Malerei des Epitaphs schuf der vielbeschäftige Maler, von dem auch die Gemälde einiger anderer Epitaphien stammen. Die Dargestellten haben die charakteristischen gedrungenen, großen Köpfe. Die Gesichter wirken recht flach, wenig porträthaft und eher typisiert. Insgesamt handelt es sich um eines der Epitaphien mit dem geringsten künstlerischen Anspruch. Die Form ist simpel, die Größe gering und die angewandten Techniken bescheiden, so ist z. B. das Engelsköpfchen, das den Giebel ziert, nur aufgemalt und nicht – wie sonst in der Regel – geschnitzt oder aus Pappmaché gefertigt. Es findet sich auch keine Vergoldung, die Farbfassung ist wenig kostbar. Gerade deshalb ist es ein gutes Beispiel für insgesamt sehr selten erhaltene Epitaphien einfacher Handwerker.

Material/Technique

Holz mit farbiger Fassung / Blattmetallziertechniken: Versilberung, rote Lüsterung auf Silber; Ziertechniken Malerei: braune Marmorierung, Ornamente, Schattenlinie, weiße monochrome Fläche

Measurements

Length
132 cm
Width
90 cm
Height
8 cm

Literature

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 415
Städtische Museen Zittau

Object from: Städtische Museen Zittau

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