Das Foto zeigt das Wohnhaus und die Schmiedewerkstatt von Ferdinand Walther in der Frauenstraße 9 in Grimma. Der Meister steht an den Haustüreingang gelehnt, daneben seine vier Gesellen, davor ein Leiterwagen. Aus den mit Blumen geschmückten Fenstern im ersten Stock schauen zwei Frauen hinunter zum Fotografen. An der Hauswand steht ein kleiner Junge. Ferdinand Walther legte mit seiner Betriebsgründung 1897 in der Grimmaer Frauenstraße 9 den Grundstein für ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen. In der familieneigenen Werkstatt wurden Türschlösser und Kunstschmiedearbeiten in Handarbeit hergestellt. Die erste Werkstatt war schnell zu klein und so wurde 1910 mit dem Bau einer größeren Fabrik in der heutigen Karl-Marx-Straße begonnen, in der rund 50 Mitarbeiter tätig waren. Blitzableiter, elektrische Klingel- und Gleichstromanlagen wurden installiert, und erste Tiefbrunnenpumpen im Kundenauftrag gebaut. Die Fertigung musste um entsprechende Maschinen, Apparate und elektrische Schwachstrom-Installations-, sowie später auch Elektro-Starkstrom-Installationsmaterialien erweitert werden, um die Kundenaufträge zu erfüllen Die Kundschaft kam nun auch vermehrt aus dem Ausland (Frankreich, Jugoslawien, Belgien, etc.), erste Kataloge auf Englisch und Französisch wurden gedruckt. Die WALTHER-WERKE zählten mehr als 1.300 Mitarbeiter, die Produktionsstätte wurde kontinuierlich erweitert. Viele neue Maschinen mussten angeschafft werden, um das stetig wachsende Produktprogramm herzustellen. Das Produktspektrum umfasste in den 40er Jahren des 20. Jh. mehr als 6.000 Artikel wie Hebel-, Walzen- und Sterndreiecksschalter, sowie gekapselte Steckvorrichtungen, Verteilerkästen und Schaltanlagen.
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