Das Foto zeigt Rudolf Kurt Held, geb. 29. Juli 1876; gest. 22. Mai. 1916. Er war Seifenfabrikant in Grimma, Lange Str. 40 und Stadtrat. 1910 unternahm Held seine erste Ballonfahrt und war davon so begeistert, dass er beschloss Mitglied im Bitterfelder Verein für Luftschifffahrt zu werden. Seine erste Fahrt war gleichzeitig die Jungfernfahrt des Ballons „Delitzsch“, der bereits bei der zweiten Fahrt schwer verunglückte und seine vier Insassen in den Tod riss. Spätestens seit April 1912 lässt sich Held als Ballonführer nachweisen. Relativ schnell bildete sich ein ganzer Kreis von Ballonsportbegeisterten aus Grimma. Neben seiner Frau gehörten Fritz Heyde, der Lehrer Ernst Schulze nebst Frau, der Dienstmann Eckelmann, der Kaufmann Max Rost und der Zigarrenfabrikant Max Raue dieser Runde an. Im März 1913 unternahm Kurt Held mit seinem Freund Dr. Giese von Bitterfeld aus eine Fernfahrt die sie bis nach Brälanda (Schweden) am Venersee führte. Dabei flogen sie 780 km weit und davon ca. 400 km über das Kattegat. Insgesamt dauerte die Fahrt knapp 15 Stunden, etwa acht davon über offener See. Held beteiligte sich auch aktiv an Wettfahrten. Beim Luftschiffertag in Leipzig erhielt er im Oktober 1913 im Ballon "Niederschlesien" den 2. Preis. Nach Kriegsbeginn diente Held, als Reservist der Artillerie. Da er als Ballonfahrer über entsprechende Erfahrungen verfügte, wurde er Ende 1915 als Beobachter zur Feld-Luftschifferabteilung Nr. 11 versetzt. Held starb im 1. Weltkrieg in Frankreich, nachdem sein Ballon abgeschossen wurde.
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