Das Foto gewährt einen weiten Blick auf den, auf einem kleinen Hügel angelegten, Gefangenenfriedhof des Kriegsgefangenenlagers in Golzern. Im Vordergrund sind ein freies Feld und ein kurviger Weg zum Friedhof zu sehen. Die Lagerverwaltung ließ 1915 in unmittelbarer Nähe der Krankenbaracken einen Friedhof für die verstorbenen Kriegsgefangenen errichten. Den Entwurf für den Friedhof lieferte der Regierungsbaumeister Woldemar Vogel aus Leipzig. Im Kriegsgefangenenlager war er in der Verwaltung tätig und hatte den Rang eines Hauptmanns. Alle Arbeiten wurden ausschließlich von den Kriegsgefangenen selbst ausgeführt. Das schmiedeeiserne Tor fertigten die Gefangenen in der Schlosserei der Schroederschen Papierfabrik. In der Bahrener Flur brachen die Gefangenen die nötigen Steine für die Errichtung des Gedenksteins. Heute befinden sich noch fünf Gräber auf dem Friedhof. Dabei handelt es sich um die russischen Kriegsgefangenen Johann Anosow (24.2.1889-28.6.1916), Jakow Kubic (2.8.1878-7.8.1916), Boris K. Labanow (22.7.1884- 8.3.1917) und Iwan Karp (22.7.1884-12.3.1917) sowie den serbischen Kriegsgefangenen Mladen Živanovic (10.3.1879-8.2.1917). Die in Kriegsgefangenschaft verstorbenen französischen Soldaten wurden im Jahr 1926 exhumiert und nach Frankreich überführt.
en