Zu sehen sind sechs kostümierte Kriegsgefangene beim Theaterspiel, zum Teil in Frauenkleidern. An Sonn- und Festtagen fanden im Lager Theateraufführungen statt. In Golzern wurde im Winter 1915 ein Raum für Unterhaltung freigegeben, in dem die französischen Kriegsgefangenen eine Bühne errichteten. Spielten zunächst nur die theaterbegeisterten Franzosen ihre Boulevardstücke aus dem Ende des 19. Jahrhundert, so zogen die russischen Kriegsgefangenen bald nach. Die Theatergruppe gab sich den Namen „Theatre du camp de Prisonniers de Golzern“. Alle weiblichen Rollen mussten von den Männern übernommen werden, was sicher nicht selten zur allgemeinen Erheiterung beitrug. Die Kostüme entstanden in der lagereigenen Schneiderei. Die Theaterdekoration führten die kunstsinnigen Maler aus den Reihen den Kriegsgefangenen aus.
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