Das Foto zeigt das Auflösungskommando des Kriegsgefangenenlagers in Golzern im Lagerhof. Vor der Gruppe steht eine Tafel mit der Beschriftung: "Auflösungs-Komando: Gefangenenlager Golzern 31.5.17" Im Februar 1917 ließ das Kriegsministerium die Gefangenenlager auf Wirtschaftlichkeit in Ausgestaltung und Verwaltung überprüfen. In Golzern kam die Inspektion zu dem Schluss, dass das Lager mit seinem geringen Bestand an Kriegsgefangenen nicht mehr wirtschaftlich weiterzuführen war und beschloss somit dessen Auflösung. Die Arbeitgeber versuchten mit zahlreichen Schreiben an den Amtshauptmann von Bose in Grimma, die Auflösung zu verhindern. Einige wandten sich auch direkt an das Kriegsministerium in Dresden. Die wirtschaftliche Bedeutung der Kriegsgefangenen ging aus allen Schreiben hervor. Das Kriegsministerium versicherte den Arbeitgebern, dass sie alle die ihnen zugewiesenen Kriegsgefangenen behalten könnten. Die 101 Gefangenen, die nachts noch ins Lager zurückkehrten, mussten nach der Lagerauflösung von den betreffenden Arbeitgebern untergebracht werden. Ende März 1917 wurden die meisten Insassen des Lagers nach Ebersdorf bei Chemnitz umgesiedelt. Für einige Monate verblieb noch ein Aufräumungskommando in Golzern.
de