Das Foto zeigt die angetretene Wachmannschaft des Kriegsgefangenenlagers Golzern. Bei der Bewachung der Gefangenen wurden in der Regel Landsturmtruppen eingesetzt. Die Wachmannschaft bestand zumeist aus älteren Herren. Das Preußische Kriegsministerium kritisierte regelmäßig die örtlichen Wachmannschaften in den Arbeitskommandos, welche die Gefangenenbewachung nicht sorgfältig und aufmerksam genug durchführten. Die Wachmannschaften gingen zu nachlässig und teilweise freundschaftlich mit den ihnen unterstellten feindlichen Soldaten um. Das Foto stammt aus dem Fotoalbum von Rudolf Bewer. Er wurde am 14.11.1855 in Düsseldorf geboren. Sein Vater war der Historienmaler Clemens Bewer. Nach seinem Jurastudium in Tübingen, Wien, Berlin und Rostock wurde Rudolf Bewer Amtsrichter und 1894 zum Landrichter ernannt. Seine Beförderung zum Rat erfolgte 1899. Ab 1902 war er Rat am Oberlandesgericht Köln. 1910 kam er an das Reichsgericht Leipzig. 1914 wurde er zum Kriegsdienst – 6. Kompanie des Landsturm-Infanterie-Bataillons XIX.8.- einberufen und im Kriegsgefangenenlager Golzern stationiert. Hier hatte er den Dienstrang eines Hauptmanns und war Kompanieführer. Nach dem Krieg war er weiter als Landgerichtsrat in Leipzig tätig. Am 1. Januar 1924 trat er in den Ruhestand. Er verstarb 1930 in Leipzig.
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