Unter "Zwischengoldbechern" versteht man Doppelwandgläser, die durch Einpassen eines mit Boden versehenen konischen Bechers in einen größeren Becher gebildet werden, dem der Boden fehlt. Dabei übergreift der Mündungsrand des Innenbechers den des äußeren Bechers so, dass die Kittfuge um einige Millimeter herabgedrückt ist. Auf diese Weise versuchte man, dem Eindringen von Feuchtigkeit vorzubeugen, die zur Bildung von störenden Blasen führen kann. Die Außenwandung des Innenbechers bildet den Träger des Dekors. Goldfolie wird aufgetragen und mit der Nadel radiert. In die Bodenlücke des Außenbechers eingefügte Medaillonscheiben zeigen meist emblematische Szenen gegen roten, grünen oder gelben Lackgrund. Dargestellt sind hier die beiden Heiligen Antonius von Padua und Franziskus in von Laubwerk gerahmten Vierpasskartuschen.
Ankauf aus der Slg. Davignon, Leipzig, 1924
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