Der Altar stand bis zum Jahre 1827 in der Kirche von Großbardau bei Grimma in Sachsen und wurde danach von der Deutschen Gesellschaft Leipzig erworben. 1947 gelangte er in das hiesige Kunstgewerbemuseum, das heutige Museum für Angewandte Kunst. Der Altar, der sich aus einem Schreinkasten und zwei Flügeln zusammensetzt, besticht durch seine reiche Schnitzplastik – dabei handelt es sich um insgesamt 21 Figuren.In der Mitte des Schreinkastens steht Maria mit dem Jesusknaben. Sie wird von zwei Reihen mit je zwei Paaren männlicher und weiblicher Heiligenfiguren flankiert, die allerdings zum Teil ihre Attribute verloren haben: auf der rechten Seite befinden sich zwei nicht eindeutig zu identifizierende weibliche Heilige mit Kronen, der heilige Nikolaus und der Evangelist Johannes (?). Auf der linken Seite die heilige Barbara und ein Papst, Margarethe und der heilige Georg. In den Innenseiten der Flügel sind die Zwölf Apostel in vier Gruppen zu je drei Figuren dargestellt. Die Bemalung und der Goldhintergrund mit Brokatmuster ist größtenteils erhalten, das Maßwerk über Maria nur teilweise vollständig. Die Bemalung auf der Rückseite der Flügel ist heute leider verloren.Es ist ein besonders glücklicher Umstand, dass nicht nur die Figuren, sondern auch der Schrein und die beiden Seitenflügel des Altares erhalten sind. Der Altar stammt wahrscheinlich aus einer in der näheren Umgebung Leipzigs bzw. Grimmas ansässigen Werkstatt und dürfte etwa um 1500 entstanden sein. 1827 von der Deutschen Gesellschaft Leipzig erworben, 1947 dem Museum übergeben, 1948 offiziell in Stadtbesitz übergegangen
en