museum-digitalsachsen
STRG + Y
de
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig Antike bis Historismus [1988.99‍]
Porträt Emil Devrient (?) und Wilhelmine Schroeder-Devrient (GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig / May Voigt (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Porträt Emil Devrient (?) und Wilhelmine Schroeder-Devrient

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Mit dem Namen Wilhelmine Schroeder-Devrient verbindet sich die Erinnerung an eine singuläre Erscheinung der deutschen Opern- und Liedbühne. ‍Die hier Porträtierte, Tochter einer berühmten Schauspielerin, war bereits mit jungen Jahren der Bühne verbunden, auf der sie legendäre Erfolge feiern konnte, so etwa als Leonore in Beethovens Fidelio im Jahre 1822. Sie gehörte zu den ersten Interpretinnen Wagners. Belegt sind zahlreiche Aufenthalte Schroeder-Devrients in Leipzig. Häufig und bejubelt trat sie im Gewandhaus auf. Bis zu ihrem Bühnenabschied im Jahr 1847 ist sie Mitglied der Dresdner Hofoper. In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts war sie verheiratet mit dem Schauspieler Karl Devrient, von dem sie sich scheiden ließ; später ging sie zwei weitere Ehen ein. Im Revolutionsjahr 1849 wurde sie aus Dresden ausgewiesen wegen Beteiligung am Maiaufstand, woraufhin ihr auch der Aufenthalt in Berlin verwehrt worden war. Die Datierung der Daguerreotypie könnte in dieser Zeitspanne anzusetzen sein. Nach den turbulenten Ereignissen zog sie sich ins Privatleben zurück, um 1856 in Berlin mit Auftritten als Liedsängerin eine neue Karriere zu beginnen. Zeitgenossen beschreiben sie als eine höchst agile, freisinnige und Etikette missachtende Person. Ihr wird weiterhin die Autorenschaft an einem weitverbreiteten pornographischen Buch zugeschrieben. Ihre Biographie belegt ein gesellschaftliche Zwänge ignorierendes Künstlerleben, das nicht ohne Gefährdung verlief. 1860 ist sie in Coburg verstorben. Ihr Partner auf dem vorliegenden Porträt ist vermutlich der Bruder ihres früheren Ehemanns, der erfolgreiche Schauspieler des Dresdner Hoftheaters Emil Devrient.‍‍Beschriftung Vorderseite: Klebezettel, von Hand: „Devrient u. Schroeder-Devrient.“‍‍‍‍‍
Schenkung von Adolf Sander, Leipzig, 1918‍‍

Material/Technik

Daguerreotypie; Passepartout: Pappe, bedruckt

Maße

Höhe: 14,8 cm; ‍Breite: 12,5 cm

GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Objekt aus: GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Kaum fünf Gehminuten vom zentralen Augustusplatz entfernt, liegt das weitläufig angelegte, zwischen 1925 und 1929 erbaute Grassimuseum. Das Gebäude...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.