Teekanne auf konisch ausgestelltem Standring mit gedrückt kugelförmigem Körper mit Rhombenschliff. Kurzer leicht konischer Hals, gebogene Tülle, montierter, ohrenförmiger Griff. Gewölbter Deckel mit Einpassring und überstehendem Rand, abgesetzter, facettierter Knauf. Die Montierung aus Silber ohne Marke, am Standring Zackenfries. Der Deckelknauf ist mit Griff und Tüllendeckel durch ein Silberkettchen verbunden. Seit der Antike zählte der Serpentinstein zu den magischen Stoffen, denen die wunderbare Kraft des Giftschutzes zugeschrieben wurde. Diese Eigenschaft prädestinierte Gefäße und Geräte aus diesem Material geradezu als Kunstkammerobjekt und fürstliches Tafelgerät. Zentrum der europäischen Serpentinsteinverarbeitung war seit Mitte des 15. Jahrhunderts der kleine Erzgebirgsort Zöblitz. Dort befand sich die einzige Serpentindrechslerinnung der Welt. Zunächst hauptsächlich für die kurfürstliche Tafel und die Ausstattung der Dresdner Kunstkammer bestimmt, wurden sächsische Serpentingeschirre bald in großer Menge exportiert. Von erstrangigen Goldschmieden in Silber und Gold gefasst, kündeten sie weit über die Landesgrenzen hinaus vom Reichtum des sächsischen Kurstaates an Erzen und edlen Gesteinen. Als hochbegehrte Ehrengeschenke fanden sächsische Serpentingerätschaften Eingang in nahezu alle bedeutenden fürstlichen Schatzkammern Europas.
Ankauf 2001
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