Diese Figur eines Chinesen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts spiegelt das Thema der Asien-Begeisterung im Europa des 18. Jahrhunderts auf das Beste wider. In dieser Zeit war es à la mode, Innenräume mit chinesischen und japanischen Objekten auszustatten. Ersatzweise half man sich gerne mit in Europa gefertigten Kunstwerken in chinoiser Manier aus – Porzellane, Fayencen, Möbel oder auch Skulpturen im sogenannten chinesischen, indianischen, exotischen oder japanischen Stil waren höchst begehrt. Neben der prachtvollen Bemalung mit großen Päonienblüten bzw. vegetabilen Ranken und der Ausstattung mit glänzenden Glasaugen wird die Figur des schmunzelnden Chinesen dadurch charakterisiert, dass der Kopf beweglich ist und einst – bei entsprechender Berührung – nickende Bewegungen verrichten konnte. Einstmals gehörten vergleichbare Nickfiguren zu der originalen Ausstattung des „Chinesischen Hauses“ der Schlossanlage Oranienbaum.
Schenkung des Freundeskreises GRASSI Museum für Angewandte Kunst e.V., Leipzig, 2018
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