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Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge [010011031 c]
Paradekittel (Jacke) zur Paradeuniform für Arbeiter des Steinkohlenwerks Altgemeinde Bockwa (Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge (CC BY-NC-ND)
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Paradekittel zur Paradeuniform für Arbeiter des Steinkohlenwerks Altgemeinde Bockwa

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Beschreibung

Der Paradekittel war Teil der Paradeuniform für Arbeiter des Steinkohlenwerks Altgemeinde Bockwa. Der Kittel besitzt einen Zug in der Taille. Dieser wird aus zwei Bändern gebildet, die ähnlich eines Tunnelzuges am Rücken durch 14 Schlaufen geführt werden. Dadurch konnte die Jacke an die Körperform angepasst werden. Auf den Knöpfen des Kleidungsstücks sind die Bergmannsinsigien - Schlägel und Eisen - als Relief abgebildet. Diese befinden sich auch auf den sogenannten Armtouren an beiden Ärmeln.

Basierend auf den Dienst- und Paradeuniformen des Staatsbergbaues im Königreich Sachsen, insbesondere jenen nach dem 1842 erlassenen „Reglement für die Dienstkleidung der bei dem Berg- und Hütten-Wesen im Königreiche Sachsen angestellten Bergwerks-, Staats- und Gewerkschaftlichen Diener“, führten auch die privat betriebenen Steinkohlenwerke in Westsachsen zumindest Paradeuniformen für ihre stetig zunehmenden Belegschaften ein. Beim 1569 gegründeten Steinkohlenwerk Altgemeinde Bockwa, das das älteste Unternehmen zur Gewinnung von Steinkohle in Sachsen war, gab es vermutlich seit 1850 Paradeuniformen. Sie wurden sich nicht nur mit Bergfesten, Taufen oder Begräbnissen getragen. Auch wichtige betriebliche Anlässe, wie Besuche hoher Personen (Könige von Sachsen) verbanden sich mit ihnen.

Material/Technik

Tuch, Baumwolle, Leinen, Eisen, Messing vernickelt /geschnitten, genäht, gefasst, geprägt, gelötet

Maße

HxBxL: 680 x 440 x 240 mm

Ausführliche Beschreibung

Der in Form einer weiten Jacke geschnittene Kittel besteht aus schwarzem (nach Dunkelbraun verblichenem) Tuch. Er weist einen liegenden Kragen aus gleichem Stoff auf, der in 11 Enden ausläuft, die durch flache Kreisbogen verbunden sind. Der Stehkragen besteht aus schwarzem Samt. Der Kittel besitzt einen Zug in der Taille. Dieser wird aus zwei Bändern gebildet, die ähnlich eines Tunnelzuges am Rücken durch 14 Schlaufen geführt werden. Dadurch kann die Anpassung an die Körperform erfolgen. Der Kittel wird vorn mit 12 Knöpfen aus vernickeltem Messing geschlossen. Sie zeigen die Bergmannsinsignien Schlägel & Eisen als Relief. Vorn sind links und rechts die sogenannten Brusttaschen als von Samt gearbeitete Knopfleisten mit je sechs der beschriebenen Knöpfe senkrecht angebracht. Sie stehen leicht schräg und sind auf der jeweiligen Innenseite durch zwei flache Kreisbogen abgeschlossen, die in drei Spitzen auslaufen. Beide Ärmel sind mit schwarzsamtenen Ärmelaufschlägen versehen und besitzen je eine eingearbeitete Knopfleiste mit sechs der beschriebenen Knöpfe. Auf beiden Ärmeln sind zwischen Schulter und Ellenbogen die sogenannten Armtouren appliziert. Sie bestehen aus zwei parallel verlaufenden Samtstreifen mit wechselseitig übergeschlagener Kordel zwischen Kordeleinfassungen. Einer dieser Samtstreifen begrenzt das damit gebildete Feld oberhalb des Ellenbogens quer. Unter diesem befinden sich schwarze, gedrehte Fransen. Über dem Streifen ein schwarzsamtenes Wappenschild mit den Bergmannsinsignien aus vernickeltem Messing. Der Kittel besitzt innen auf beiden Brustseiten abgesteppte Polster sowie links eine Brusttasche aus Baumwollstoff. Aus dergleichen in hellblau besteht das Innenfutter der Ärmel.

Karte
Hergestellt Hergestellt
1825
Restauriert Restauriert
2020
Radeberg
1824 2022
Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge

Objekt aus: Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge

Das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge, das Museum des sächsischen Steinkohlenbergbaus, ist eines der größten deutschen Museen seiner Art. Am...

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