Der Schrank wurde als Aufbewahrungsmöbel für die Unterbringung von Zeichnungen, Karten, Plänen, Profilen (Grubenrissen) und sonstigen großformatigen Darstellungen vor allem aus dem Bereich des bergmännischen Vermessungswesen (Markscheiderei), aber auch des Hoch- und Tiefbaues und der Geologie angefertigt. Dies bedingte die bedeutende Tiefe des Schrankes.
Das Möbelstück wurde höchstwahrscheinlich in der Umgebung des Nutzungsortes Oelsnitz/Erzgeb. für die Abteilung Markscheiderei (Grubenvermessung) der Gewerkschaft Deutschland zu Oelsnitz (Erzgeb.) oder der 1906 mit dieser verschmolzenen Steinkohlen-Aktiengesellschaft Vereinsglück zu Oelsnitz (Erzgeb.) im ausgehenden 19. Jahrhundert hergestellt. Der Risschrank und seine Inhalte gelangten wahrscheinlich über den letzten Nachfolger dieser Werke, den VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz (Erzgeb.), bei Auflösung dieses Betriebes mit weiterem Mobiliar und Inhalt an das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge.
Da offenbar ein herkömmlicher Verschluss der Türen nicht mehr möglich war, erfolgte dieser in den letzten Jahrzehnten durch an das Kranzgesims angeschraubte Fensterzuhaltungen. Die Rückwand des Rissschrankes wurde zu großen Teilen durch Spanplatten ersetzt.