Der Schrank wurde als Aufbewahrungsmöbel für die Unterbringung von Zeichnungen, Karten, Plänen, Profilen (Grubenrissen) und sonstigen großformatigen Darstellungen vor allem aus dem Bereich des bergmännischen Vermessungswesen (Markscheiderei), aber auch des Hoch- und Tiefbaues und der Geologie angefertigt. Dies bedingte die bedeutende Tiefe des Schrankes.
Das Möbelstück ist höchstwahrscheinlich in der Umgebung des Nutzungsortes Oelsnitz/Erzgeb. für die Abteilung Markscheiderei (Grubenvermessung) der Gewerkschaft Deutschland zu Oelsnitz (Erzgeb.) oder der 1906 mit dieser verschmolzenen Steinkohlen-Aktiengesellschaft Vereinsglück zu Oelsnitz (Erzgeb.) im letzten Drittel des ausgehenden 19. Jahrhunderts angefertigt worden. Grund der Annahme ist ein vorhandener, als Abziehbild aufgebrachter Inventarnachweis des Nachfolgeunternehmens VEB Steinkohlenwerk Deutschland in Oelsnitz/Erzgeb. aus der Zeit zwischen 1950 und 1960. Infolge der Einstellung des Steinkohlenbergbaues und Schließung des Betriebes gingen der Risschrank und darin verwahrte Bestände mit weiterem Mobiliar und Inhalt an das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge.
Da offenbar ein herkömmlicher Verschluss der Türen nicht mehr möglich war, erfolgte dieser in den letzten Jahrzehnten durch eine an das Kranzgesims angeschraubte Fensterzuhaltung. Die Rückwand des Risschrankes wurde zu großen Teilen durch Spanplatten ersetzt. Ein Teil des Deckels ging verloren.