Die Puffjacke gehört zur Paradeuniform für Beamte und Offizianten des Zwickauer Steinkohlenbauvereins zu Zwickau und ist anliegend auf das Maß des Trägers geschnitten. An ihren Knöpfen sind die Bergmannsinsignien - Schlägel und Eisen - zu sehen. Die Uniformjacke wurde vermutlich um 1870 in Freiberg (Sachs.) hergestellt.
Basierend auf den Dienst- und Paradeuniformen des Staatsbergbaues im Königreich Sachsen, insbesondere jenen nach dem 1842 erlassenen „Reglement für die Dienstkleidung der bei dem Berg- und Hütten-Wesen im Königreiche Sachsen angestellten Bergwerks-, Staats- und Gewerkschaftlichen Diener.“, führten auch die privat betriebenen Steinkohlenwerke in Westsachsen zumindest Paradeuniformen für ihre stetig zunehmenden Belegschaften ein.
Der Zwickauer Steinkohlenbauverein entstand als erste Aktiengesellschaft zur Aufschließung von Kohlenlagern in Westsachsen im Jahre 1837. Bereits 1841 waren die Betriebsangehörigen bergmännisch eingekleidet. Es ist anzunehmen, dass man sich beim Schnitt der Festkleidung am Erzbergbau orientierte. Eine Ordnung für die Uniformierung konnte bislang nicht nachgewiesen werden
Die Paradeuniformen wurden sich nicht nur mit Bergfesten, Taufen oder Begräbnissen getragen. Auch wichtige betriebliche Anlässe, wie Besuche hoher Personen (Könige von Sachsen) verbanden sich mit ihnen.
Die Puffjacke gehört zu einem Konvolut an Uniformstücken und Effekten, die bei der Beräumung und weitgehenden Vernichtung der diesbezüglichen Bestände des Nachfolgebetriebs, VEB Steinkohlenkokereien August-Bebel, in Zwickau in den 1980er Jahren sichergestellt wurden. Sie gelangten 2018 in den Bestand des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge.