Auf dem Plakat ist der Befehl Nr. 234 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland vom 9. Oktober 1947 abgedruckt. Diese wurde als Gegenstück zum Marshallplan und zur Gewährleistung einer für den Wiederaufbau der nach dem Zweiten Weltkrieg in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) vereinigten Länder und ehemaligen Landesteile des Deutschen Reiches notwendigen Produktionssteigerung erlassen. Veränderte Grundlagen der Arbeitsorganisation und weitreichende soziale Verbesserungen, vor allem aber eine wesentliche Steigerung der Versorgung mit Verpflegung sowie Industriewaren sollten Arbeitsdisziplin und Leistungsbereitschaft anregen. Für den Steinkohlenbergbau besaß dieser Befehl eine außerordentliche Bedeutung, denn in der SBZ befanden sich mit der einzig zur Verfügung stehenden sächsischen Steinkohlenindustrie nur 2,7 Prozent der Gesamtförderung des Deutschen Reiches. Der allein daran sichtbare Rohstoffmangel der SBZ in Verbindung mit einem Mangel an Zulieferindustrie war ein „Teufelskreis“, der in den ersten Nachkriegsjahren und folgend der dann neu geschaffenen DDR durchbrochen werden musste.
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