Von einem Bestattungsplatz der Lausitzer Kultur in Leuthen-Wintdorf (Brandenburg)stammen zahlreiche Gegenstände ohne Fundzusammenhänge, darunter eine zweiflügelige, gegossene Tüllenpfeilspitze aus Bronze mit weidenförmigem Blatt. Bis auf kleine Fehlstellen an der Spitze und am Tüllenende ist das Stück intakt. Die Schneiden sind nahezu über die gesamte Blattlänge geschärft. Die schlanke, gelängte Blattspitze besitzt gerade verlaufende Schneiden. Pfeilspitzen mit weidenförmigem Blatt sind über die gesamte Dauer der Lausitzer Kultur anzutreffen. Die gelängte Form findet man aber vor allem in der früheisenzeitlichen Billendorfer Phase. Den besten Vergleich bietet eine Bronzepfeilspitze der befestigten Höhensiedlung bei Polanowice (Polen, ehemals Niemitzsch) an der Neiße, südlich von Gubin an der Grenze zu Deutschland gelegen. Dieses Stück und damit auch die Pfeilspitze aus Leuthen-Wintdorf dürften wie die in Polanowice gefundenen »skythischen« Pfeilspitzen in das 7. Jahrhundert v. Chr. gehören, wobei der Typ der weidenblattförmigen Pfeilspitzen selbst nicht zum skythischen Repertoire gehört.
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