Der in Chemnitz geborene Maler erhielt von 1827 bis 1836 seine künstlerische Ausbildung an der Dresdener Akademie. Neben einem Gemälde im Deutschen Historischen Museum in Berlin sind kaum Werke des Künstlers bekannt. Mit der Schenkung von Max Berger erhielt die Kunstsammlung Chemnitz damit ein seltenes Werk. Ein Genrebild in bester biedermeierlicher Manier. Dargestellt ist ein durch ein großes Fenster beleuchtetes Treppenhaus voller Kinder, die vor der Tür mit der Aufschrift "Schulanstalt" warten. Alle Mädchen und Jungen sind ganz individuell erfasst. Deutlich ist auf die farbenfreudige, modische Kleidung der Kinder verwiesen. So finden sich hier auch ganz typische Merkmale, die auf eine Zeit um 1820-1860 deuten, wie z. B. die Puffärmel an den gemusterten Kleidern der Mädchen, dem Schutenhut bei dem auf der Treppe sitzenden Kind oder den verschiedenen Studentenmützen der Knaben. Aber auch charakteristische Eigenheiten der Kinder sind sichtbar, vom verträumten Blick bis zur ambitionierten künstlerischen Gestaltung der Treppenhauswand am rechten unteren Bildrand. Am linken Rand naht der Lehrer. Mit strengem Zylinder und dem Buch unter dem Arm. (JB)
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