Schnell und skizzenhaft umreißt der Landschaftsmaler Christian Friedrich Gille diese dichte Baumgruppe, die nur einige wenige Blicke auf den blauen Himmel im Hintergrund offenbart. Der Künstler entwirft hier ein komplexes Spiel aus Licht und Schatten, aus dem Dunkel des Waldes und den wenigen Sonnenstrahlen, die das Blattwerk durchdringen. Gille übersetze seine Natureindrücke in zahlreiche, subjektive und nicht konstruierte Ölstudien, die zu seinen Lebzeiten sehr unkonventionell waren. Trotz seiner guten Ausbildung an der Dresdner Kunstakademie bei Johan Christian Dahl und seiner Fähigkeit ebenso konstruierte und idealisierte Landschaften im Stil der Zeit anzufertigen, blieb Gille beruflich wenig erfolgreich. Vor allem Bilder wie dieses, die durch einen spontanen Duktus und eine besondere Lichtstimmung bestechen, waren ihrer Zeit voraus und fanden unter den Zeitgenossen noch keinen Anklang. (MW)
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