Die in Spelbrink bei Osnabrück geborene Hedwig Greve, verheiratete von Lepel-Gnitz, lernte zunächst an der Kunstakademie Düsseldorf, bevor sie an die Akademie der Bildende Künste München wechselte. Sie spezialisierte sich auf Genre- und Porträtmalerei. Das von der Farbigkeit dunkel gehaltene Bruststück zeigt eine alte Frau im Dreiviertelprofil, deren graues Haar weitestgehend von einem Tuch bedeckt und der Oberkörper in eine weite schwarze Robe gehüllt ist, aus der eine weiße Bluse hervorscheint. Ihre Ellenbogen sind auf ein Pult gestützt, das mit einem roten Tuch verdeckt ist; die Hände sind zum Gebet zusammengeführt und umschließen eine Gebetskette. Auf dem Pult vor ihr liegt ein geöffnetes Buch, wahrscheinlich eine Bibel, sowie zwei rosafarbene Nelken als Zeichen christlicher Hingabe. Ihr Blick geht andächtig nach rechts oben und lässt vermuten, dass sie sich in einem sakralen Raum, der nicht näher definiert ist, befindet und eventuell zu einem Altar aufschaut. (FS)
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