Otto Gussmann war Professor für Ornamentmalerei an der Dresdner Akademie und vor allem bekannt für seine monumentalen Wandgestaltungen, wie beispielsweise im Treppenhaus des Neuen Rathauses in Dresden. Als Mitglied der Dresdner Künstlervereinigung Die Zunft sowie des Deutschen Werkbunds setze er sich für eine Reform des Kunstgewerbes und eine Abkehr vom Historismus ein. Nach dem Ausbleiben öffentlicher Aufträge nach dem Ende des Ersten Weltkriegs widmete er sich vornehmlich der Tafelmalerei. Der pastose, flächige Farbauftrag bei dieser Aktdarstellung aus dem Jahr 1924 zeigt seine Nähe zur expressionistischen Malerei. Gussmann war passives Mitglied der Künstlergruppe Brücke und hatte einige ihrer aktiven Mitglieder, unter anderem Max Pechstein, in Dresden unterrichtet. (MW)
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