Ein eindrucksvolles, bewohntes Stadttor steht im Mittelpunkt des Bildes. Links und rechts davon bilden einzelne Fachwerkhäuser und der Giebel eines Kirchgebäudes das darauf zulaufende Ende einer belebten Straße in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Komposition ist auf die außerordentlich detaillierte Darstellung der Architektur gerichtet, deren konkrete Verortung nicht mehr möglich ist. Carl Julius von Leypold setzt den dominanten Gebäuden einzelne, souverän gemalte Details hinzu. So finden wir vor dem rechten Gebäude einen Brunnen, an dem zwei Frauen stehen. Auf der linken Straßenseite sind mehrere Personen, eine ins Gespräch vertiefte kleine Gruppe, ein Mann bei der Arbeit am Holz und ein Herr mit seinen Waren. Kurz vor dem Eingang des Tores flanieren in auffallend farbigen Gewändern zwei Damen mit einem weißen Hündchen. Selbst dicht vor dem und im Torbogen sind noch Personen zu erkennen. Über dem Städtchen ist ein bewölkter Sommerhimmel zu sehen, der belebende Reflexe über das Mauerwerk, die Dächer, die Straße und die Personen breitet. (JB)
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