Im Jahr 1814 zog Carl Gustav Carus nach Dresden um dort, nach seinem Studium der Philosophie, der Naturwissenschaften und der Medizin an der Universität in Leipzig, seine Tätigkeit als Professor für Geburtshilfe und Leiter des Entbindungsinstitutes aufzunehmen. Ein Jahr später begann der freundschaftliche Kontakt zu Caspar David Friedrich, der Carus in der technischen Umsetzung der Ölmalerei beriet und auch hinsichtlich seiner Motive zeitweise stark beeinflusste.
Das Bild zeigt eine besonders reizvolle Sicht auf Dresden. Vom Hügel aus, über die Elbe hinweg, betrachtet ein Paar den im leichten Dunstschleier versunkenen Horizont und dem darüber leuchtenden Abendhimmel. Hinter der Anhöhe wird die Silhouette von Turmspitzen einer Stadt sichtbar, die frei komponiert einige Dresdner Türme erahnen lässt. Die große Kuppel mit der markanten Laterne als Hinweis auf die 1743 von George Bähr erbaute Frauenkirche. Die Türme vom Schloss, dem Ständehaus, der Katholischen Hofkirche, der Sophienkirche oder der Kreuzkirche sind in stilisierter Form erfasst und dem farbenprächtigen Naturerlebnis des Sonnenuntergangs untergeordnet. (JB)
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