Zwei hölzerne Schalen mit je einem kurzen Henkel. Eine Schale ist höher, eine flacher. Beide sind außen braun angemalt, innen Naturholz. An jedem Henkel ist eine geflochtene Bastschnur angebracht, beide Bastschnuren sind durch Bananenblatt verknotet. In der Sammlung befinden sich drei solcher Holzschalen.
Es handelt es sich um Objekte der Dschagga, aus der Kilimanjaro-Region, heute Tansania. Sie heißen im Machame-Dialekt "Kidewa" und im Marangu-Dialekt "Kitela." Es sind Ritualgefäße mit hohem Symbolwert. Jede Dschagga-Familie besitzt derartige Schalen. Sie werden u.a. vor und nach der Geburt für junge Frauen benutzt. Danach werden die Schalen gesäubert und bis zur nächsten Geburt aufbewahrt. Die Schalen werden an den Erstgeborenen vererbt und nicht einfach verschenkt oder weggetan. Sie werden ausschließlich aus dem Holz eines Baumes geschnitzt, aus Nghuka-Holz.
Sie beiden Objekte kamen wahrscheinlich im Zuge einer Reise von Prinzessin Luise von Schönburg-Waldenburg 1909 in die Waldenburger Sammlung. Sie besuchte in Deutsch-Ostafrika u.a. die Einweihung des Wissmann-Denkmals in Daressalaam und hatte persönliche Kontakte zu Missionar Bruno Gutmann am Kilimanjaro. Derzeit nicht belegbar in den historischen Museums- und Schloss-Inventaren der Fürsten von Schönburg-Waldenburg.
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