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Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum Plastiksammlung - Sakrale Kunst [V/65/21/K3]
Heiliger Urban aus der Kirche in Reinsdorf (Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum (CC BY-NC-SA)
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Heiliger Urban aus der Kirche in Reinsdorf

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Beschreibung

Urban I. wurde in Rom geboren und hatte von 222 bis 230 den Papstsitz inne. Über sein Leben und Wirken ist wenig bekannt, doch gibt es zahlreiche Überlieferungen und Legenden. Angeblich starb er den Märtyrertod, wurde wegen Verbreitung des christlichen Glaubens verfolgt, mit Bleikugeln gegeißelt und anschließend enthauptet. Der späteren Verehrung als Winzerpatron liegt offensichtlich eine Verwechslung mit seinem Namensvetter Urban von Langres zugrunde: Dieser Urban war im 5. Jh. Bischof von Langres und ließ in Dijon die Kirche St. Jean erbauen. Dort soll er der Legende nach zahlreiche Wunder vollbracht haben. Er wird als Schutzpatron beider Städte verehrt. Um seinen Verfolgern zu entkommen, soll sich Bischof Urban hinter einem Weinstock versteckt haben. Urban wird besonders in Weingegenden wie Franken, Baden oder im Elsass volkstümlich verehrt. Doch warum fand ein solcher Weinbauheiliger gerade in der Reinsdorfer Kirche Aufstellung? Der Überlieferung nach hieß ein Teil des Pöhlauer Grundes nordwestlich von Reinsdorf „Weinberg“ und tatsächlich soll hier seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Wein angebaut worden sein. Dargestellt ist Urban in Pontifikalkleidung, als Papst mit Tiara (Papstkrone), Krummstab oder Kreuzstab, mit Buch und Weintrauben, seltener ein Schwert.

Die Figuren der Heiligen Urban und Jakobus wurden gemeinsam mit den Figuren einer Schmerzensmutter mit Maria Magdalena im Zuge des Kirchenneubaus von Reinsdorf (1887-91) dem Zwickauer Altertumsverein übergeben. Zur Figurengruppe des Reinsdorfer Altars gehörte ursprünglich ein Kruzifix, das in der Schreinmitte zwischen den trauernden Frauen und Johannes sowie den seitlich gerichteten Figuren Jakobus und Urban aufgestellt war. Der Bildschnitzer Michael Heuffner stammte aus Eger, dem heutigen Cheb in Böhmen und ist vor allem als Schöpfer des »Heiligen Grabes« in der Zwickauer Marienkirche bekannt. Seine künstlerische Handschrift erinnert an fränkische Meister und zeigt Einflüsse graphischer Vorlagen, z.B. der Kupferstiche von Martin Schongauer.

Material/Technik

Lindenholz / geschnitzt, geringe Reste der Fassung vorhanden

Maße

Objektmaß (H): 117 cm

Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum

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