Die grau lackierte mit Eisenblech verkleidete Holzkiste hat spannbare Klappverschlüsse und zwei seitliche Ösengriffen, sie trägt die weiße Aufschrift "Luftschutz Verbandkasten". Im Deckel ist das umfangreiche Inhaltsverzeichnis mit der entsprechenden Anwendungsvorschrift eingeklebt. Zudem liegt eine Pappkarte mit einer Anleitung bei "Feindlichen Fliegerangriffen". Der noch vorhandene Inhalt besteht aus fünf Schienen, Armtragetuch, Schere und Etui, Kopfschutz, drei Alu-Medikamentenhülsen, einer Papp-Medikamentenhülse, viel Verbandszeug (2 Brandbinden, 2 keimfreie Binden, 3 Pakete mit Binden, entfetteter Watte, gewöhnlicher Watte), drei Päckchen Chloramin-Puder, Schraubflasche Natron, Fläschchen Salmiakgeist, Pappschachtel mit zwei Ampullen Sepsotinktur, Henkelmessbecher aus Email sowie einem Stapel mit jeweils farbig markierte Anhänger "Begleitzettel für Verwundete" oder "für Kampfstoffverletzte", dazu zwei Bleistifte.
Vgl. ähnlichen Luftschutzverbandkasten im Stadtmuseum Rottweil, Inv.Nr. 06/457. Siehe https://bawue.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=2626: Die Luftschutzwarte des 1933 gegründeten Reichsluftschutzbund (RLB) sollte die Zivilbevölkerung im nationalsozialistischen Staat mit der Einübung von Schutzmaßnahmen auf den Luftkrieg vorbereiten. Seit 1935 war die Bevölkerung gesetzlich zur Teilnahme an den Ausbildungsveranstaltungen des RLB verpflichtet. Zur Standardausrüstung für Luftschutzkeller zählte unter anderem ein Erste-Hilfe-Koffer, der nach den Vorgaben des RLB von verschiedenen Herstellern produziert wurde (Abruf 19.11.2021)
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