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Heimatmuseum Dohna Dohnaer Apotheke [III 1053]
Apothekenflasche "Lac sulphuris" (Schwefelmilch) (Heimatmuseum Dohna CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Heimatmuseum Dohna / Katrin Lauterbach, Pirna (CC BY-NC-SA)
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Apothekenflasche "Lac sulphuris" (Schwefelmilch)

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Beschreibung

Das vierkantige Apotkerglas auf quadratischer Grundfläche hat eine gerundete Schulter, einen sehr kurzen Hals und eine mittelweite Mündung, unter der eine Abdeckung abgebunden werden konnte. Auf der Stirnseite nennt die emaillbemalte Handbemalung in einem blattbekränzten Oval in schwarzer Aufschrift auf weißem Grund den ursprünglich vorgesehenen Inhalt "Lac sulphuris" (Schwefelmilch).

Samuel Hahnemann schreibt in seinem "Apothekerlexikon". 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 180-187 (Auszug) über den Vorteil von Schwefelmilch gegenüber reinem Schwefel: "Man handelt also allemahl sichrer, statt der Schwefelblumen und des rohen Schwefels die sogenannte Schwefelmilch (Lac sulphuris, Magisterium sulphuris, sulphur praecipitatum), ein feines Schwefelpräcipitat von gilblich weißer Farbe, zum innern Arzneigebrauche zu bereiten, welches weniger von jenem bedenklichen Metalle enthält. [...] Eine ganz metallfreie, und insbesondre arsenikfreie, reine Schwefelmilch (Magisterium sulphuris purum) bereitet man daher, wenn man von reinem Glaubersalze, welches zu Pulver zerfallen und auf einem warmen Ofen völlig trocken geworden, vier Theile mit einem Theile feingepülverter Kohle von hartem Holze innig zusammenreibt, und das Gemisch in einen beschlagenen Schmelztiegel gestampft, in einem wohlziehenden Windofen zusammenschmelzt, bis nach völligem Uebergange des Aufbrausens die Masse ruhig wie Oel fließt, diese reine Schwefelleber dann auf eine geöhlte Marmorplatte ausgießt, noch ganz heiß im steinernen Mörsel pülvert, und sogleich in zehn Theilen kochendem destillirtem Wasser auflößt, eine Auflösung, welche, durch ein dichtes leinenes Tuch geseihet, ohne Verzug mit stark verdünnter Vitriolsäure niedergeschlagen werden kann. Den Niederschlag muß man am Tage anstellen, damit man der Flamme eines Lichtes nicht bedürfe, wovon sich das entweichende hepatische Gas so leicht entzündet, und auf einem freien Platze, so daß der Luftzug das der Gesundheit schädliche Gas von dem Verfertiger abwehe. Nach dem Umrühren wird das niedergesunkene Präzipitat mit reinem, nicht heißem, sondern kaltem Wasser ausgesüßt, und an der Luft auf dem Filtrum getrocknet bis aller üble Geruch verschwunden ist. (Siehe: http://www.zeno.org/nid/20003764664, Abruf 22.10.2021)

Schwefel wird in der Medizin hauptsächlich für die Behandlung von Hauterkrankungen wie einer Akne oder einer Seborrhö eingesetzt wird. Schwefelbäder dienen auch zur unterstützenden Therapie bei rheumatischen Erkrankungen. (Quelle: https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=schwefel, Abruf 22.10.2021)

Material/Technik

Transparentes Glas, geblasen; Emailbemalung in Grün, Rot, Weiß und Scharz

Maße

14,0 x 7,5 x 7,5 cm

Heimatmuseum Dohna

Objekt aus: Heimatmuseum Dohna

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