Die zylindrische Holzdose (wohl aus Buchsbaum) mit ausgestellter Fußzone hat einen etwas überkragenden, flach gewölbten Stülpdeckel. Die Holzoberfläche hat einen polierten Schellack(?)-Überzug. Auf der Stirnseite steht in schwarzer Aufschrift in querovalem gelblichweißem Feld "Sem. Paeoniae" (Päoniensamen, Samen der Pfingstrose). Ovale Schriftfelder waren in der Zeit des Biedermeier auf fast allen Apothekengefäßen gebräuchlich, hochwertige Holzdosen waren üblicherweise aus Buchsbaum und hatten einen Schellacküberzug.
Im Deckelinneren befindet sich noch ein alter, in schwarzer Tinte beschrifteter Klebezettel "Sem: Staph: agr / ..." (Staphisagria-Samen, Stephanskörner, mit Zahlenangaben wohl zu Preis und Dosierung).
Die Stephanskörner wurden bereits von den alten griechischen und römischen Ärzten zu verschiedenen Zwecken gebraucht. So führte Dioskurides ihre Verwendung gegen die Läusekrankheit, Jucken, Krätze, als Brechmittel und Mundspülwasser an. (Quelle: https://www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/staphisagria.html, abruf 22.10.2021)
Päoniensamen empfahl Dioskurides als Antispasmodikum gegen Alpdrücken, Mutterkrämpfe und Mutterschmerzen. (Quelle: DR. MED. GERHARD MADAUS: LEHRBUCH DER BIOLOGISCHEN HEILMITTEL, Bd. 3, 1938, Artikel Pfingstrose: S. 2034-2035)
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