Erich Erler erkrankte während eines Studienaufenthaltes in Paris an Tuberkulose und konnte dank der finanziellen Hilfe von Freunden 1898 in zur Erholung in die Schweiz reisen. Die imposante Alpenlandschaft des Engadin hat ihn während seines Genesungsaufenthalts so überwältigt, dass er begann, diese Gegend mit all ihren jahreszeitlichen Veränderungen zu zeichnen und zu malen.
Das Gemälde „Aus einem Horntale“ ist von der beeindruckenden Ruhe der Bergwelt geprägt. Der kleine, aus den typischen mit Holzschindeln und Steinen gedeckten Häusern und einer Kirche bestehende Ort im Vordergrund, ist harmonisch in die Landschaft eingebettet, ordnet sich der Naturgewalt unter und passt sich den vorherrschenden Bedingungen an.
Die stolze Gelassenheit, die von der in der Sonne liegenden Landschaft vermittelt wird, scheint sich gleichfalls auf die an einem Holzbalken lehnende Bewohnerin zu übertragen. Mit einem schützenden Umhang über dem schlichten Kleid ist sie symbolhaft vor die begrünten und schneebedeckten Abhänge in der Mitte des Bildes positioniert. (JB)
de