Im Februar 1945 wurde das Atelier von Ernst Richard Dietze in Dresden zerstört. Von den wenigen bekannten Gemälden befinden sich zwei im Bestand der Kunstsammlungen am Theaterplatz in Chemnitz. Neben einem Porträt auch diese Darstellung eines „Zimmerplatzes“. Nach seiner Ausbildung an der Porzellan-Manufaktur in Meißen studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden, unter anderem bei Leon Pohle, Carl Bantzer und Gotthardt Kühl. Später wurde er selbst Professor an der Akademie. Ganz im Stile der modernen Kunst ist der „Zimmerplatz“ in einer impressiven, lockeren Malweise dargestellt. Wiese und Bretterzaun im Vordergrund trennen den Platz mit einzelnen Arbeitern, verschiedenen Bretterstapeln und Werkstattgebäuden von einem dahinterliegenden Gehöft. Über dem im oberen Drittel liegenden Horizont erstreckt sich ein bläulicher, von luftigen Wolken durchzogener Himmel. Imposant sind der variierende Pinselduktus und die kräftigen, mit Lichtreflexen belebten Farben zu einer bewegten Landschaft gefügt. (JB)
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