Otto Modersohn, späterer Ehemann der bekannten Malerin Paula Becker, studierte an den Kunstakademien in Düsseldorf und Karlsruhe. Er gehörte zur sogenannten Worpsweder Malervereinigung. Als Freilichtmaler trafen seine Landschaftsdarstellungen auf überregionale Beachtung und er beteiligte sich an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen. Auch wenn Modersohn im Jahr 1936 auf einem Auge erblindete, malte er weiter. So entstand die im Jahr 1937 gestaltete „Winterlandschaft“, auf der ein von kahlen Bäumen umgebenes Dorf zu sehen ist. Über den schneebedeckten Boden scheint eine Frau zu den Hütten zu laufen. Im Vordergrund überquert eine Entenfamilie den vom Schnee beräumten Feldweg. Derartige Landschaftsdarstellungen trafen auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten auf breite Zustimmung. Im Unterschied zu seiner Ehefrau wurden Kunstwerke von Modersohn auch in der NS-Zeit ausgestellt und ausgezeichnet. 1942, ein Jahr vor seinem Tod, wurde er zum Professor ernannt. (FK)
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